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Manche mögen’s heiß: So gesund ist schwitzen!

Manche mögen’s heiß – dieser Satz ist uns als Titel des genialen Billy-Wilder-Films aus den 50ern bekannt. Aus medizinischer Sicht sollte er allerdings heißen: Alle sollten es heiß mögen: Nicht so eingängig, dafür aber wahr – denn schwitzen ist ausgesprochen gesund.
Klar, manchmal ist es unangenehm, wenn der Körper Schweiß produziert, und fast jeder hat wohl schon mal im unpassenden Moment feuchte Flecken unter den Achseln gehabt. Nicht schön, aber aus körperlicher Perspektive mehr als sinnvoll. Denn über das Schwitzen regelt der Körper eine ganze Reihe von Aufgaben, die für sein reibungsloses Funktionieren wichtig sind.

Zunächst einmal:

Schwitzen ist ein natürlicher Prozess des Körpers. Neben der Wärmeregulation wirkt sich Schwitzen positiv auf unser Immunsystem, die Haut und unsere allgemeine Gesundheit aus. Beim Schwitzen gibt der Körper überschüssige Wärme ab und reguliert damit die Körpertemperatur. Pro Tag produziert unser Körper im Schnitt bis zu einem Liter Schweiß, selbst bei angenehmen Temperaturen und auch ohne große körperliche Aktivität verliert der Mensch 100 bis 200 ml Schweiß am Tag.

Wie funktioniert Schwitzen?

Jeder Mensch wird mit 2.000.000 bis 4.000.000 Schweißdrüsen geboren, die bestimmen, an welchen Körperteilen wir schwitzen. Überall am Körper sind diese Schweißdrüsen verteilt und erstmal so konzipiert, dass sie geruchlosen Schweiß ausscheiden, der zum größten Teil aus Wasser, Salzen und Elektrolyten besteht.
Vor allem die Drüsen an den Achseln, Leisten und an der Kopfhaut allerdings produzieren zusätzlich ein Sekret, das sich aus Fetten, Proteinen und anderen Substanzen zusammensetzt. Diese Drüsen werden vor allem bei emotionalem Stress aktiv, und das Sekret wird nach dem Austritt von Hautbakterien verarbeitet. Dieser Schweiß (genauer: die Stoffwechselprodukte der Bakterien) sorgt dann für den typischen, unangenehm schweißigen Geruch. Sobald unsere Körpertemperatur steigt, wird das vegetative Nervensystem alarmiert, dem Körper werden Signale gesendet, die zum Schwitzen führen. Dieser Prozess läuft unbewusst ab und wird auch bei Angst, Wut und Nervosität angeregt. Folge dieses Impulses: Das wässrige Sekret wird ausgeschieden und auf die Körperoberfläche abgegeben, über die Verdunstung wird Kälte erzeugt und der Körper dadurch gekühlt.

Schwitzen senkt Hautinfektionen

Mit dem Schweiß produzieren die Drüsen ein antimikrobielles Peptid. Dieses sogenannte Dermcidin hilft, die Anzahl der lebensfähigen Bakterien auf der Hautoberfläche zu verringern. Daraus resultiert die Fähigkeit des Körpers, schädliche Bakterien zu bekämpfen und das Risiko von Hautinfektionen zu senken.

Schwitzen entgiftet den Körper

Genauso wie die Nieren, die Leber und der Dickdarm führt unsere Haut schädliche Gift- und Schlackenstoffe aus dem Körper ab. Wenn wir Schwitzen, öffnen sich die Poren und ein Teil angefallenen Schlackenstoffe wird aus dem Körper transportiert.

Schwitzen senkt das Risiko von Nierensteinen

Wenn Sportler regelmäßig schwitzen, wird das Calcium der Knochen besser gespeichert, es werden vermehrt Salze und Wasser ausgeschieden. Weil Nierensteine aber fast immer aus einem Gemisch aus Calcium und Salzen bestehen, wird so das Risiko von Nierensteinen gesenkt. Durch das Schwitzen und den starken Flüssigkeitsverlust neigen viele Sportler außerdem dazu, viel zu trinken – auch dadurch werden die Nieren gereinigt und entlastet.


Schwitzen reduziert Körpergeruch

Klingt erstmal paradox, ist aber langfristig so: Unangenehmer Körpergeruch ist meist ein Hinweis auf aus dem Körper ausgeschiedene Giftstoffe. Schwitzen regt die Ausschwemmung dieser Giftstoffe an und hilft mit der Zeit, den Bestand an Giftstoffen im Körper abzubauen und so mit der Zeit den unangenehmen Körpergeruch zu reduzieren.
Bei einer nährstoffreichen und gesunden Ernährung ist der Körper darüber hinaus nur einer geringen toxischen Belastung ausgesetzt, was den Schweiß wiederum fast geruchlos macht.

Schwitzen steuert Stimmungsschwankungen

Schwitzen beeinflusst neuronale, temperaturempfindliche Schaltkreise im Gehirn, die Einfluss auf unsere Stimmung haben. So kann Schwitzen gegen Stimmungsschwankungen helfen und zu Entspannung und psychischem Wohlbefinden beitragen. Auch wegen des Schwitzens fühlen wir uns deshalb nach dem Sport oft angenehm entspannt und glücklich.