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Gesundheitscheck: Alles super oder was?

Eigentlich geht es uns prima: Wir sind fit, machen recht häufig Sport, ernähren uns einigermaßen gesund, Alkohol nur ab und zu und rauchen sowieso nicht – alles super also? Vermutlich ist es so – mit einer einigermaßen gesunden Lebensweise ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man sich nicht nur gesund fühlt, sondern es auch ist. Und dennoch: Ein regelmäßiger Gesundheitscheck kann Risikofaktoren wie beispielsweise erhöhte Werte für Blutzucker, Blutdruck oder Blutfette feststellen. Bleiben sie unentdeckt, können sich daraus – manchmal ziemlich unauffällig – Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Gicht, Nieren- und Herzerkrankungen entwickeln. Wer seine Risiken kennt, kann gegensteuern – zum Beispiel mit Änderungen des Lebensstils oder auch mit Medikamenten. Ein ärztlicher Check-up bietet die Chance auf ein möglichst gesundes Älterwerden.

Ab dem 35. Lebensjahr steht Versicherten alle 2 Jahre ein Gesundheits- und Vorsorgecheck zu. Der Check ist freiwillig, niemand muss daran teilnehmen. Der Check-up kann Krankheitsrisiken aufdecken und damit von großem Nutzen sein – schlimmstenfalls ist er überflüssig. Er beinhaltet ein ausführliches Eingangsgespräch, Anamnese genannt, eine Ganzkörperuntersuchung, Blutdruckmessung, Urinprobe und Blutentnahme, um wichtige Parameter bestimmen zu können, sowie ein abschließendes Beratungsgespräch. 

Wichtig für den Arzt sind Informationen zu:

• bereits bestehenden Erkrankungen
• Einnahme von Medikamenten
• Operationen
• einem familiär erhöhten Risiko für bestimmte Erkrankungen
• aktueller Gesundheitssituation
• Ernährungsgewohnheiten, Alkoholgenuss, Rauchen
• Stresspegel und der Fähigkeit zur Stressbewältigung
• sportlicher Aktivität
• aktuellen Impfstatus
Es ist ratsam, sich bereits vor dem Arztbesuch ein paar Gedanken zu machen, um möglichst umfassend Auskunft geben zu können. Aus den Angaben und den Untersuchungsergebnissen kann der Arzt ableiten, was zu tun ist, um etwaige Risikofaktoren für Erkrankungen auszuschalten.

Nach der Anamnese,

beurteilt der Arzt den Bewegungsapparat, schaut beispielsweise auf Haltungsschäden, Beckenschiefstand und Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose). Mit dem Stethoskop horcht er Herz und Lungen ab, misst die Pulsfrequenz und überprüft, ob der Herzrhythmus regelmäßig ist. Hat er den Verdacht einer Herzrhythmusstörung, kann er zur weiteren Abklärung ein Elektrokardiogramm (EKG) anfertigen. Das wird er vor allem tun, wenn bei der Anamnese deutlich wurde, dass bei Belastung Brustschmerzen oder Atemnot auftreten. Die Blutdruckmessung kann Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall, für einen Herzinfarkt oder ein Nierenversagen ergeben. Viele Hausärzte kombinieren den Check-up 35 außerdem mit einem Hautkrebsscreening, das die gesetzlichen Krankenkassen unabhängig vom Check-up 35 ab einem Alter von 35 bezahlen, manche bereits ab dem Alter von 18 oder 20 Jahren.
Der Urin wird auf Eiweiß, Glukose, Nitrit sowie auf rote und weiße Blutkörperchen untersucht –  Glukose im Urin kann auf einen Diabetes hindeuten, rote Blutkörperchen im Urin auf Entzündungen, Infektionen, und selten auch auf Tumore. Auffällige Werte sind nicht immer Zeichen einer Krankheit, weisen aber den Weg zu Folgeuntersuchungen.
Im Abschlussgespräch informiert der Arzt über den Gesundheitszustand, das individuelle Risikoprofil und eine eventuelle weitere Vorgehensweise. Er zeigt auf, wie Risikofaktoren durch Lebensstiländerungen beeinflusst werden können. Falls weitergehende Untersuchungen nötig sein sollten, wird auch dies Thema des Abschlussgesprächs sein. Durch regelmäßige Vorsorge ist es möglich, spätere chronische Erkrankungen zu verhindern und so eine hohe Lebensqualität bis ins fortgeschrittene Alter zu sichern. Und diese Chance bei überschaubarem Aufwand sollte jeder nutzen.