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Wie hieß denn noch diese Krankheit …? Demenz – erkennen und vorbeugen

Wohl fast jedem wird ein wenig mulmig bei dem Gedanken, mit dem Älterwerden irgendwann an Demenz oder Alzheimer zu erkranken – denn das, was wir sind, was wir wissen und gelernt haben im Laufe unseres Lebens, das macht uns schließlich aus, das macht uns zu einem guten Teil zu dem Menschen, der wir eben sind. Aber ist es schon ein erstes Anzeichen, wenn ich gerade mal nicht weiß, wo meine Brille ist? Muss ich mir Sorgen machen, wenn mir der Vorname der Tochter der Nachbarin nicht einfällt oder was ich noch auf den Einkaufszettel schreiben wollte? 

Natürlich nicht – oder jedenfalls nicht immer und sofort. Ohne einer fachlichen Diagnose vorzugreifen: Lassen Sie uns an dieser Stelle doch schon mal einen ersten Blick auf ein paar Fakten werfen, wenn es um das Thema Altersdemenz geht.

Natürlich:

Wenn Vergesslichkeit zunimmt, kann das auf eine beginnende Demenz hindeuten. Aber nicht immer, denn hinter einem nachlassendem Denkvermögen können auch andere Ursachen stecken. Im Alltag lässt unser Gedächtnis junge wie alte Menschen immer mal wieder im Stich, und auch wenn es manchmal nervig ist, erfüllt das Vergessen an sich durchaus wichtige Funktionen für die Gedächtnisleistung. Denn unser Gehirn filtert aus der Flut der Daten heraus, was für einen Menschen wesentlich ist, Unwichtiges wird aussortiert. So entsteht immer wieder Raum für neue Dinge, die wir uns merken können. Informationen, die das Gehirn lange erhalten möchte, gelangen ins Langzeitgedächtnis. Was nur kurzfristig benötigt wird, wie eben die Einkaufsliste, wird vorübergehend im Kurzzeitgedächtnis abgelegt … und dann wieder vergessen. Warum auch sollten wir uns daran erinnern wollen, was wir vor vier Wochen aus dem Supermarkt getragen haben? 
Die normale Gedächtnisleistung unterliegt je nach Situation und persönlicher Verfassung immer mal wieder größeren Schwankungen. Das Vergessen von Namen, von Gegenständen, von Vorhaben oder Terminen, von Lerninhalten oder von Gesichtern – all das ist erstmal normal und hängt von der Wichtigkeit der Information ebenso ab wie von unserer psychischen und physischen Verfassung. Und auch der Trainingsstand unseres Gehirns ist von Belang – wer sich jeden Tag Dinge merken muss, etwa im Beruf, ist dabei sicher im Vorteil gegenüber jenen, die einen Großteil ihrer Zeit vor dem Fernseher verbringen. Und auch Schlafmangel, erhöhter Stress, Zeitdruck, psychische Belastungen, aber auch positive Ablenkung, wie etwa Verliebt sein, können die geistige Leistungsfähigkeit kurzzeitig negativ beeinflussen. Positiv wirken sich zum Beispiel eine aktive, gesunde Lebensweise aus, ausreichend Flüssigkeit, genügend Nährstoffe und viel Sauerstoff.

Alarmierend wird es,

wenn sich deutliche mentale Leistungsstörungen abzeichnen, wenn die Gedächtnisprobleme über Monate anhalten und weitere geistige Ausfälle dazukommen. Zu den am meisten gefürchteten Ursachen zählen dann Demenzerkrankungen aufgrund von Hirnabbauprozessen, wie etwa bei der Alzheimer Krankheit, oder die sogenannten vaskulären Demenzen, bei denen Durchblutungsstörungen das Gehirn dauerhaft schädigen. Bei einer krankhaften Demenz gehen nicht nur Erinnerungen und Merkfähigkeiten verloren, sondern im Verlauf auch erlernte komplexe Fähigkeiten und Techniken, in fortgeschrittenem Stadium können  auch Körperfunktionen ausfallen. Erste Anzeichen sollten deshalb ernst genommen werden: Das Denkvermögen nimmt ab, der Gedächtnisschwund schreitet voran und die Persönlichkeit verändert sich nachhaltig – dann sollte fachlicher Rat eingeholt werden.

Warnzeichen für eine beginnende Demenz können unter anderem sein:

  • Besonders das Kurzzeitgedächtnis lässt auffallend nach.
  • Den Betroffenen fallen selbst alltägliche Wörter nicht mehr ein, sie verlaufen sich auch in bekannten Umgebungen, häufig wissen sie Uhrzeiten oder Tage nicht mehr.
  • Neues zu lernen fällt zunehmend schwer oder gelingt gar nicht mehr.
  • Geistige und praktische Fähigkeiten, die bisher noch problemlos abrufbar waren, bereiten plötzlich Schwierigkeiten: Der Mathematikprofessor schafft einfache Rechenaufgaben nicht
    mehr, der Hobbykoch lässt ständig den Reis anbrennen oder das Klavierspiel klappt nicht mehr.
  • Auch die Persönlichkeit verändert sich: Die Betroffenen sind entweder depressiv verstimmt, antriebslos, erschöpft oder unruhiger und aggressiver als früher. Ihr Urteilsvermögen lässt nach, sie regen sich über unwichtige Begebenheiten auf, bleiben bei erschütternden Ereignissen dagegen völlig ungerührt.
  • Der Alltag wird durch die Gedächtnisschwächen mehr und mehr beeinträchtigt. Angehörige und Freunde bemerken die Probleme eher als die Betroffenen selbst, die sie oft nicht wahrhaben wollen.
  • Oft kann (und sollte!) der Hausarzt mit relativ einfachen Tests feststellen, ob Anzeichen für eine Demenz vorhanden sind. Beim Neurologen oder in einer Gedächtnisambulanz folgen weitere umfangreiche Untersuchungen und Tests.
Aktiv bleiben, sich gesund ernähren, das Gehirn auf Trab halten, und sei es mit Kreuzworträtseln oder Sudoku – all das kann helfen, auch in höherem Alter geistig fit zu bleiben. Wenn aber über einen längeren Zeitraum Beeinträchtigungen erkennbar werden, sollte erster fachlicher Rat beim Arzt oder Apotheker gesucht werden. Der Verlauf vieler Formen von Demenzerkrankungen lässt sich mit geeigneten Therapien wenn schon nicht völlig stoppen, so doch zumindest effektiv verlangsamen. Aus Angst vor der Diagnose zögern allerdings viele Betroffene einen notwendigen Arztbesuch hinaus und versuchen, erste Warnzeichen zu ignorieren. Dabei birgt frühzeitiges Handeln gerade bei Demenzerkrankungen die besten Chancen, die Lebensbedingungen noch lange fast ohne Einschränkungen aufrecht zu erhalten.