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Vorbeugen statt Vorfall: Schützen Sie Ihre Bandscheiben

Manchmal kommt er wie aus heiterem Himmel, manchmal nähert er sich schleichend: Viele Betroffene trifft ein Bandscheibenvorfall ganz plötzlich als stechender Schmerz, andere leben jahrelang damit, ohne ihn zu bemerken. Ein Bandscheibenvorfall kann die unterschiedlichsten Symptome haben. Ebenso vielfältig sind auch Arten der Behandlung bei einem Bandscheibenvorfall. Während in den meisten Fällen eine Physiotherapie und Schmerzmittel ausreichen, ist gelegentlich sogar eine Operation vonnöten. Etwa 80 Prozent der Deutschen sind mindestens einmal in ihrem Leben wegen Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung. Ein Bandscheibenvorfall gehört mit zu den häufigsten Problemen. Dabei kann man diesem Leiden mit einer gesunden Lebensweise sowie gezieltem Rückentraining ziemlich gut vorbeugen.

Meist sind von einem Bandscheibenvorfall Menschen im Alter zwischen 30 und 55 Jahren betroffen

Die Ursachen eines Bandscheibenvorfalls (Diskusprolaps) liegen meist in verschleißbedingten Prozessen. Nur selten ist ein Unfall für einen Bandscheibenvorfall verantwortlich – eher schon unser eigenes Verhalten: Übergewicht zum Beispiel, Bewegungsmangel, ungeeignete Ernährung und Überlastung führen oft zu Problemen. Aber auch angeborene Fehlstellungen der Wirbelsäule wie beispielsweise Skoliose erhöhen die Gefahr für einen Bandscheibenvorfall.

Insgesamt 23 Bandscheiben dienen in der Wirbelsäule als Puffer und federn die Bewegungen der Wirbelkörper ab

Erst die Bandscheiben ermöglichen die enorme Beweglichkeit der Wirbelsäule und verteilen den Druck, der auf der Wirbelsäule lastet, gleichmäßig. Scherkräfte und Hebelwirkungen beim einseitigen Tragen und dem Heben von schweren Lasten erhöhen die Belastung bei bestimmten Körperbewegungen um ein Vielfaches unseres Körpergewichtes – und der Verschleiss der Bandscheiben maximiert sich. Bei etwa 9 von 10 Betroffenen tritt der Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) auf, seltener sind die Hals- oder Brustwirbelsäule betroffen.

Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall?

Vereinfacht gesagt verrutscht bei solch einem Vorfall ein Teil der Bandscheibe – und zwar so, dass sie auf das Rückenmark drückt und die dort verlaufenden Nervenstränge stört, reizt oder gar abklemmt. Der Gallertkern der Bandscheibe dringt bei Belastung in die feinen Risse des Faserrings ein, Teile des Gallertkerns drücken auf einen Rückenmarksnerv – in der Folge kann es zu heftigen Schmerzen kommen, die bis in die Gliedmaßen hinein ausstrahlen. Auch Lähmungserscheinungen sind möglich. Die genauen Symptome hängen davon ab, wie stark der Druck der Bandscheibe auf die Nervenbahnen ist – und um welche Nerven es sich konkret handelt. Schließlich sind es zahlreiche Nervenbahnen, die im Rückenmark verlaufen. Bereits ab etwa dem 20. Lebensjahr werden unsere Bandscheiben zusehends schlechter mit Nährstoffen versorgt, und der äußere Faserring bildet immer mehr kleine Risse. Damit wird die Hülle anfälliger für Verletzungen.

Bereits bei ersten Rückenbeschwerden ist es wichtig, konsequent etwas für seinen Rücken zu tun

Denn oft handelt es sich nur um Verspannungen und nicht um einen ernsten Bandscheibenvorfall. Den aber gilt es möglichst zu verhindern, und dafür lässt sich beizeiten etwas tun. Schauen wir uns die häufigsten Ursachen an:
Mangelernährung des Stoßdämpfers des Körpers
Übergewicht
Zu wenig Muskelmasse
Haltungsfehler

Einseitige Überbeanspruchung

In vielen Fällen gibt es allerlei Warnzeichen,

so dass rechtzeitiges Gegensteuern möglich ist. Jede einzelne Bandscheibe wird nur dann ausreichend mit Nährstoffen versorgt, wenn sie sich regelmäßig in Bewegung befindet. Der Grund: Die Bandscheiben werden nicht direkt durch den Blutkreislauf mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, sondern nur indirekt durch Diffusion. Nur durch die Wechseldruckbelastung (wie sie z.B. beim Gehen oder Laufen erfolgt) kann nährstoffreiche Flüssigkeit in die Bandscheibe gelangen, die von ihr wie von einem Schwamm aufgesaugt wird. Die Bandscheiben bestehen aus einem gallertartigen Kern im Inneren, der von einem Knorpelfaserring umschlossen wird. Bei der Entlastung wird die Flüssigkeit mit den für die Bandscheibe lebensnotwendigen Nährstoffen vollgesaugt, bei Belastung wieder herausgedrückt. Stundenlanges Sitzen oder Stehen belastet die Bandscheiben nur einseitig, der Austausch kann nicht mehr stattfinden. Wird eine entsprechend schlecht versorgte Bandscheibe immer wieder ungünstig belastet, droht eine Schädigung des Bindegewebes.

Zu Fehlbelastungen der Bandscheiben tragen wiederum die folgenden drei Faktoren bei:

Übergewicht

Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen der Menge der Pfunde, die wir mit uns herum tragen, und der Kräfte, die regelmäßig auf die Bandscheibe einwirken. Übergewichtige Menschen haben daher ein erhöhtes Risiko für einen Bandscheibenvorfall.

Zu wenig Muskelmasse

Die Muskulatur, die das Rückgrat umschließt, hat einen dämpfenden Effekt auf die Bandscheiben. Schließlich können gut ausgebildete Muskeln einen Teil der einwirkenden Kräfte abfedern.

Haltungsfehler

Ungünstige Körperhaltungen bewirken eine einseitige Belastung der Bandscheiben. Dazu kann es insbesondere beim Sitzen kommen. Möbel, die wir regelmäßig und vor allem dauerhaft benutzen, sollten daher immer nach ergonomischen Kriterien eingestellt und ausgewählt werden. Aber auch das Beugen des Rückens beim Anheben schwerer Lasten sollte man vermeiden.

Diese drei Risikofaktoren lassen sich ganz erheblich durch regelmäßige Bewegung und Sport bekämpfen. Beim Sport verbrennen wir überschüssige Kalorien, so dass Fettpolster abgebaut werden – oder sich erst gar nicht bilden. Zeitgleich wird die Muskulatur gestärkt – und eine kräftige Muskulatur erschlafft nicht so schnell, so dass es uns leichter fällt, eine unvorteilhafte Körperhaltung zu vermeiden.

Für ein optimales Vorbeugungsprogramm gegen ernsthafte Rückenerkrankungen gilt dabei:

Es macht absolut Sinn, mehrere Maßnahmen miteinander zu kombinieren. Ein allgemeines regelmäßiges Bewegungsprogramm sorgt für eine gute Versorgung der Bandscheiben mit notwendigen Nährstoffen – und schützt vor Übergewicht. Hierbei spielt es keine Rolle, ob Sie lieber joggen, Federball spielen oder tanzen gehen. Hauptsache, Sie bewegen sich. Zusätzlich ist eine gezielte Kräftigung der Rückenmuskulatur empfehlenswert, zum Beispiel durch ein Training an entsprechenden Geräten im Fitness-Studio. Auch gezielte Kraft- und Gymnastikübungen, wie sie etwa beim Pilates ausgeübt werden, sind dazu geeignet.

Nicht zuletzt ist auch die richtige Ernährung mitentscheidend:

Magnesium ist wichtig, weil es die Muskulatur entspannt und regeneriert. Dafür eignen sich zum Beispiel Vollkornprodukte, Sesam, Nüsse, Sonnenblumenkerne oder Kürbiskerne.
Auch Kalium ist nötig, damit die Nerven, Zellen und Muskeln optimal funktionieren. Es steckt in Gemüse, Obst, Fleisch oder Nüssen, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Für die Weiterleitung von Nervenimpulsen ist Calcium unerlässlich. Grünkohl, Brokkoli, Sesam, Nüsse und Käse sind für ihren Calcium-Anteil bekannt, weniger vermutet man es in Brennnesseln, Chiasamen und Salbei  – aber auch sie sind gute Caciumlieferanten. In grünem Gemüse und Salaten stecken Calcium, Bor und Magnesium. Bor hilft beim Einbau von Calcium, Magnesium und Phosphor in die Knochen. Ebenso sind Vitamin K und Zink für gesunde Knochen und Gelenke nötig. Und ebenso sind B-Vitamine wichtig, sie finden sich ebenfalls in grünem Gemüse und Salaten.